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-rw-r--r-- | board/lwmon/README.keybd | 127 |
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diff --git a/board/lwmon/README.keybd b/board/lwmon/README.keybd new file mode 100644 index 0000000..bf759c6 --- /dev/null +++ b/board/lwmon/README.keybd @@ -0,0 +1,127 @@ + +Tastaturabfrage: + +Die Implementierung / Decodierung beruht auf den Angaben aus dem Do- +kument "PIC LWE-Tastatur" in der Fassung vom 9. 3. 2001, insbesonde- +re Tabelle 3 im Kapitel 4.3 Tastencodes. In U-Boot werden die vom +Keyboard-Controller gelesenen Daten hexadezimal codiert in der auto- +matisch angelegten Environment-Variablen "keybd" übergeben. Ist kei- +ne Taste gedrückt worden, steht dort: + + keybd=000000000000000000 + +Der decodierte Tastencode ("keybd") kann mit den "bootargs" an den +Linux-Kernel übergeben und dort z. B. in einem Device-Treiber oder +einer Applikation ausgewertet werden. + + + +Sonderfunktionen beim Booten: + +Es lassen sich eine oder mehrere (beliebig viele) Tasten oder Tasten- +kombinationen definieren, die Sonderfunktionen auslösen, wenn diese +Tasten beim Booten (Reset) gedrückt sind. + +Wird eine eingestellte Taste bzw. Tastenkombination erkannt, so wird +in U-Boot noch vor dem Start des "Countdown" und somit vor jedem an- +deren Kommando der Inhalt einer dieser Taste bzw. Tastenkombination +zugeordneten Environment-Variablen ausführen. + + +Die Environment-Variable "magic_keys" wird als Liste von Zeichen ver- +standen, die als Suffix an den Namen "key_magic" angefügt werden und +so die Namen der Environment-Variablen definieren, mit denen die +Tasten (-kombinationen) festgelegt werden: + +Ist "magic_keys" NICHT definiert, so wird nur die in der Environment- +Variablen "key_magic" codierte Tasten (-kombination) geprüft, und +ggf. der Inhalt der Environment-Variablen "key_cmd" ausgeführt (ge- +nauer: der Inhalt von "key_cmd" wird der Variablen "preboot" zugewie- +sen, die ausgeführt wird, unmittelbar bevor die interaktive Kommando- +interpretation beginnt). + +Enthält "magic_keys" z. B. die Zeichenkette "0123CB*", so werden +nacheinander folgende Aktionen ausgeführt: + + prüfe Tastencode ggf. führe aus Kommando + in Variable in Variable + ----------------------------------- + key_magic0 ==> key_cmd0 + key_magic1 ==> key_cmd1 + key_magic2 ==> key_cmd2 + key_magic3 ==> key_cmd3 + key_magicC ==> key_cmdC + key_magicB ==> key_cmdB + key_magicA ==> key_cmdA + key_magic* ==> key_cmd* + +Hinweis: sobald ein aktivierter Tastencode erkannt wurde, wird die +Bearbeitung abgebrochen; es wird daher höchstens eines der definier- +ten Kommandos ausgeführt, wobei die Priorität durch die Suchreihen- +folge festgelegt wird, also durch die Reihenfolge der Zeichen in der +Varuiablen "magic_keys". + + +Die Codierung der Tasten, die beim Booten gedrückt werden müssen, um +eine Funktion auszulösen, erfolgt nach der Tastaturtabelle. + +Die Definitionen + + => setenv key_magic0 3a+3b + => setenv key_cmd0 setenv bootdelay 30 + +bedeuten dementsprechend, daß die Tasten mit den Codes 0x3A (Taste +"F1") und 0x3B (Taste "F2") gleichzeitig gedrückt werden müssen. Sie +können dort eine beliebige Tastenkombination eintragen (jeweils 2 +Zeichen für die Hex-Codes der Tasten, und '+' als Trennzeichen). + +Wird die eingestellte Tastenkombination erkannt, so wird in U-Boot +noch vor dem Start des "Countdown" und somit vor jedem anderen Kom- +mando das angebene Kommando ausgeführt und somit ein langes Boot- +Delay eingetragen. + +Praktisch könnten Sie also in U-Boot "bootdelay" auf 0 setzen und +somit stets ohne jede User-Interaktion automatisch booten, außer, +wenn die beiden Tasten "F1" und "F2" beim Booten gedrückt werden: +dann würde ein Boot-Delay von 30 Sekunden eingefügt. + + +Hinweis: dem Zeichen '#' kommt innerhalb von "magic_keys" eine beson- +dere Bedeutung zu: die dadurch definierte Key-Sequenz schaltet den +Monitor in den "Debug-Modus" - das bedeutet zunächst, daß alle weite- +ren Meldungen von U-Boot über das LCD-Display ausgegeben werden; +außerdem kann man durch das mit dieser Tastenkombination verknüpfte +Kommando z. B. die Linux-Bootmeldungen ebenfalls auf das LCD-Display +legen, so daß der Boot-Vorgang direkt und ohne weitere Hilfsmittel +analysiert werden kann. + +Beispiel: + +In U-Boot werden folgende Environment-Variablen gesetzt und abgespei- +chert: + +(1) => setenv magic_keys 01234#X +(2) => setenv key_cmd# setenv addfb setenv bootargs \\$(bootargs) console=tty0 console=ttyS1,\\$(baudrate) +(3) => setenv nfsargs setenv bootargs root=/dev/nfs rw nfsroot=\$(serverip):\$(rootpath) +(4) => setenv addip setenv bootargs \$(bootargs) ip=\$(ipaddr):\$(serverip):\$(gatewayip):\$(netmask):\$(hostname)::off panic=1 +(5) => setenv addfb setenv bootargs \$(bootargs) console=ttyS1,\$(baudrate) +(6) => setenv bootcmd bootp\;run nfsargs\;run addip\;run addfb\;bootm + +Hierbei wird die Linux Commandline (in der Variablen "bootargs") im +Boot-Kommando "bootcmd" (6) schrittweise zusammengesetzt: zunächst +werden die für Root-Filesystem über NFS erforderlichen Optionen ge- +setzt ("run nfsargs", vgl. (3)), dann die Netzwerkkonfiguration an- +gefügt ("run addip", vgl. (4)), und schließlich die Systemconsole +definiert ("run addfb"). + +Dabei wird im Normalfall die Definition (5) verwendt; wurde aller- +dings beim Reset die entsprechende Taste gedrückt gehalten, so wird +diese Definition bei der Ausführung des in (2) definierten Kommandos +überschrieben, so daß Linux die Bootmeldungen auch über das Frame- +buffer-Device (=LCD-Display) ausgibt. + +Beachten Sie die Verdoppelung der '\'-Escapes in der Definition von +"key_cmd#" - diese ist erforderlich, weil der String _zweimal_ inter- +pretiert wird: das erste Mal bei der Eingabe von "key_cmd#", das +zweite Mal, wenn der String (als Inhalt von "preboot") ausgeführt +wird. |